Fragen zum Wetzlarbad und der Kanalisation im Schilsweg
Alexander Pons
Sie berichteten im Sportausschuss die Arbeiten am Wetzlarbad Lago lägen Ihrer Meinung nach im Soll. - Was bedeutet ihr Soll? - Wie ist der Zeitplan für die Arbeiten? - Wann können wir laut Ihrem Zeitplan im Lago wieder schwimmen?
Antwort von Fr. Alexandra Barth-Vandenhirtz Werter Herr Pons, vielen Dank für die Fragen.
Zu den ersten beiden Fragen möchte ich wie folgt Stellung nehmen: "Im Soll liegen" bedeutet, dass die Arbeiten sich aktuell im Zeitplan befinden. Ich möchte nochmals auf den Beginn der Arbeiten zurückkommen: Die Baustelle wurde offiziell am 16. Oktober 2023 eröffnet, und die vereinbarte Bauzeit beträgt 300 Kalendertage zzgl. der gesetzlichen Bauferientage. Es ist erfreulich festzustellen, dass trotz berechtigter Befürchtungen von großen Verzögerungen aufgrund von Lieferengpässen die Arbeiten bisher planmäßig verlaufen. Die vorzeitige Bestellung der Lüftungsanlagen (bereits vor Baubeginn) in Absprache mit dem Betreiber LAGO hat sicherlich dazu beigetragen, mögliche Verzögerungen zu vermeiden. Aktuell werden alle Gewerke der Technikausstattung bearbeitet, darunter die Wasseraufbereitungsanlagen, die Sanitär- und Filteranlage sowie das große Paket der Lüftungstechnik. Abhängig von der Wetterentwicklung ist geplant, Ende April mit der Bearbeitung des Außenbeckens zu beginnen. Der Bauhof bereitet bereits die Grünanlage im Außenbereich vor. Unter Berücksichtigung der genannten Arbeiten würde der Bauablaufplan voraussichtlich Mitte September abgeschlossen sein. Trotz des aktuellen Zeitplans müssen leichte Lieferverzögerungen und die Baufristverlängerung für Zusatzleistungen wie bspw. eine optimierte geräuschminimierte Wellenaufbereitungsanlage berücksichtigt werden. Diese zusätzliche Maßnahme wurde aufgrund positiver Erfahrungen in einem vergleichbaren Bad in Lier als Mehrwert für die Anwohner identifiziert und trägt zusätzlich zur Reduzierung des Stromverbrauchs bei. Hier möchte ich daran erinnern, dass die Anwohner in der Vergangenheit sowie auch jetzt auf eine Geräuschproblematik hingewiesen haben. Mit dem neuen System der Wellenaufbereitungsanlage soll sich die Geräuschkulisse vermindern. Derzeit befinden sich die große Wärmepumpe und die hybride Solarmodulanlage noch nicht auf der Baustelle und bergen hinsichtlich der Lieferung und der Einbaudaten ebenfalls noch ein Restrisiko. Dieses Modul wurde von der Tilia separat beauftragt, um in Zukunft noch energieeffizienter unterwegs zu sein. Somit komme ich zu Ihrer dritten Frage, wann wir wieder im Wetzlarbad schwimmen können: Die Fertigstellung der Bauleistung ist nicht gleichbedeutend mit der sofortigen Eröffnung des Bads für die Bürger. Die eigentliche Inbetriebnahme erfordert umfangreiche Tests, Abnahmen und einen Probebetrieb. Jeder von uns würde lieber heute als morgen schwimmen gehen. Es ist wichtig zu betonen, dass eine halbfertige Öffnung des Bads niemandem zugutekommt und nur Ärger, Unzufriedenheit und weitere Probleme verursacht. Die Öffnung des Wetzlarbades bzw. den Sprung ins Becken würde ich somit Ende 2024 bzw. Anfang 2025 sehen. Sollten wir jedoch früher in Betrieb gehen können, dann werden wir dies selbstverständlich zeitig kommunizieren. Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis und Ihre Geduld während des Bauprozesses und werden Sie weiterhin über alle Entwicklungen auf dem Laufenden halten.
Frage von Thomas Lennertz - Kanalisationsarbeiten im Schilsweg in Bezug auf die Geschäftsleute
Die CSP-Fraktion wurde von einigen der wenigen verbliebenen Geschäftsleute (Imbiss, Tante-EmmaLaden) im Schilsweg kontaktiert. Die Geschäftsleute blicken aufgrund der anstehenden langwierigen Bauarbeiten im Schilsweg in eine sorgenvolle Zukunft und fühlen sich von Seiten der Stadtverantwortlichen vergessen. Sie erwägen ernsthaft ihre Geschäfte definitiv zu schließen - wodurch die Unterstadt nach dem bereits erfolgten Wegzug zahlreicher Geschäftsleute weiter an Attraktivität einbüßen würde. Konkret stellen sich die Geschäftsleute folgende Fragen:
1. wann genau werden die Bauarbeiten im Schilsweg beginnen und wie lange werden sie andauern?
2. wird die Stadt noch auf die Geschäftsleute zugehen und ihnen nähere Informationen und Details zukommen lassen?
3. wird die Stadt eine durchgehende Erreichbarkeit der Geschäftslokale garantieren?
4. wird es für die Geschäftsleute irgendwelche finanzielle Unterstützungen bzw. Entschädigungen für die Dauer der Bauarbeiten geben?
5. wird die Stadt sich dafür einsetzen, dass diese Geschäfte nicht aus dem Stadtbild der Unterstadt verschwinden?
Antwort von HH. Michael Scholl und Lucas Reul
Antwort auf Frage 1 (M. Scholl):
Der Öffentliche Dienst der Wallonie – Straßenbauverwaltung Verviers – ist der Hauptauftraggeber und er vergibt auch den Globalauftrag. Am 27. Februar 2024 ist die Auftragsbekanntmachung erfolgt und derzeit läuft die 15-tätige Stand-Still-Phase, da es sich um eine europäische Ausschreibung handelt. Nach Ablauf dieser Einspruchsfrist kann, falls keine Einsprüche vorliegen, der Auftrag vergeben werden, d.h. gegen Ende der 11. Kalenderwoche. Der genaue Beginn der Arbeiten erfolgt in Abstimmung mit dem beauftragten Bauunternehmen, dazu gibt es gesetzliche Vorgaben. Wünschenswert wäre ein Beginn im kommenden April. Die globale Baufrist beträgt 390 Arbeitstage. Es sind 9 Bauphasen vorgesehen, wovon einige mit anderen überschneiden können.
Antwort auf die Frage 3 (Michael Scholl):
Der Schilsweg wird während der Dauer der Arbeiten befahrbar bleiben, wobei dies phasenweise über Ampelanlagen geregelt wird und phasenweise nur einspurig sein wird. Der Zugang zu den anliegenden Gebäuden inkl. der Geschäfte wird durch das beauftragte Bauunternehmen zu gewährleisten sein.
Antwort Frage auf Frage 2 (Lucas Reul):
Die Stadt Eupen hat bereits die Anwohner, Eigentümer und Geschäftsleute sowohl schriftlich als auch im Rahmen einer Informationsversammlung ausführlich über das Bauvorhaben informiert. Diejenigen die an diesen Veranstaltungen nicht teilnehmen konnten und um “Einzelgespräche” gebeten haben, wurden auch empfangen.
Antwort Frage auf Frage 4 (Lucas Reul):
Tatsächlich gibt es von Seiten der Wallonischen Region Entschädigungen die Geschäftsleute beantragen können. Diese sind abhängig von den Beeinträchtigungen, die die Arbeiten mit sich bringen. Die WFG unterstützt bei der Beantragung und der Prüfung ob und inwiefern ein Geschäft in die Kriterien fällt, falls die Geschäftsleute aus sprachlichen oder anderen Gründen hierzu nicht in der Lage sind. Sowohl bei der WFG als auch bei uns hat sich 1 Geschäft gemeldet (dasselbe). Diesem wurde mitgeteilt, was bei der Region Wallone möglich ist und wo es beantragt werden muss.
Antwort Frage auf Frage 5 (Lucas Reul):
Ja, wie bereits durch Michael Scholl erwähnt, wird bei den Gesprächen mit den ausführenden Unternehmen größte Priorität daraufgelegt, dass Geschäfte nur so wenig wie möglich beeinträchtigt werden. Natürlich im Rahmen des Möglichen. Im Gespräch mit einzelnen Geschäftsleuten sind wir bemüht Lösungen zu finden. Wir können allerdings nicht jedes Geschäft, das von der Baustelle betroffen ist für die Zeit der Arbeiten auf Kosten der Stadt tragen oder gar umsiedeln. Dann hätte das schon 2010 in der Innenstadt gemacht werden müssen und müsste ebenfalls demnächst auf der Aachener Straße oder in der Gospert geschehen. Dies ist nicht im Rahmen des Möglichen. Im Anschluss an die Arbeiten müssen wir unbedingt die Chance der neu gewonnen Attraktivität nutzen und die Unterstadt beleben, neue Geschäfte anlocken und die bestehenden Geschäfte bewerben.
Frage von Thomas Lennertz - Kanalisationsarbeiten im Schilsweg in Bezug auf die Anwohner
Viele Anwohner des Schilsweg besitzen eine Anwohner-parkkarte.
Was ist diesbezüglich für die Dauer der Bauarbeiten im Schilsweg geplant?
Bekommen besagte Anwohner ihr Geld ganz oder teilweise zurück?
Oder wird den Anwohnern eine kostenlose Parkkarte für eine andere Straße ausgehändigt so lange die Kanalisations-arbeiten im Schilsweg andauern werden?
Antwort von H. Michael Scholl
Zurzeit gibt es für den Schilsweg 11 Anwohnerparkkarten und 1 Anliegerparkkarten. Das Gemeindekollegium hat in seiner Sitzung vom 26. Februar beschlossen, die Parkplatzkontrollen im Schilsweg für die Dauer der Arbeiten auszusetzen. Somit werden bis zur Beendigung der Arbeiten keine weiteren Anwohner- oder Anliegerparkkarten für diese Straße ausgegeben. Bereits ausgestellte Anwohner- bzw. Anliegerparkkarten werden anteilmäßig erstattet für die Gültigkeitsdauer, die sich mit den Arbeiten überschneidet. Da in der Unterstadt der Schilsweg und die Haasstraße die einzigen Straßen sind, in denen eine Blaue Zone eingerichtet ist und insbesondere entlang der Frankendelle genügend freie Parkflächen vorhanden sind, macht es wenig Sinn, den betroffenen Anwohnern Parkkarten für eine andere Straße auszuhändigen.
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